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#3 Sterbebegleitung

Auch wenn niemand zu Lebzeiten darüber nachdenken möchte, so wird es doch den einen bestimmten Tag geben, wo man sich vom geliebten Tier verabschieden muss. Und ist es nicht auch schön, wenn man sich noch verabschieden kann? Wie viele Tierbesitzer haben durch andere Umstände gar nicht mehr die Möglichkeit dazu. So betrachten wir die Sterbebegleitung doch als etwas Positives - sowohl für Dein Tier als auch für Dich selbst. 

 

Ich zitiere für diesen Artikel einfach mal die moderne Sterbeforschung. Es ist ja inzwischen bekannt, daß das Sterben in verschiedenen Phasen abläuft. Beobachtungen haben ergeben, daß das Ableben in 5 Phasen geschieht, die jeweils unterschiedlich lang sein können. Es ist nachvollziehbar, daß die einzelnen Phasen von zum Beispiel eines durch einen Unfall getöteten Tieres nicht so lang dauern wie bei einem Tier, welches durch Krankheit oder Alter stirbt. Die Zeitspannen der einzelnen Phasen können somit von ein paar Sekunden bis zu mehreren Wochen oder gar Monate andauern. Es gibt aber kein festes Schema, bitte seht meinen Artikel als eine kleine Hilfestellung an, Ihr dürft ihn Euch gern auch ausdrucken. 

 

Ganz klar ist es nicht immer, wie ein Tier das Sterben erlebt. Viele Tierkommunikatoren erleben aber durch die Sterbebegleitung, die sie durchführen, daß die Tiere viel leichter sterben als die Menschen. Tiergespräche zeigen mir häufiger, daß die Tiere sich in der Regel keine Sorgen machen über das Morgen. Sie leben im Hier und Jetzt. 

 

Das Sterben bewusst zu erleben ist irgendwie ein "gutes Sterben". Ist es doch der größte Liebesbeweis, den wir unserem Tier erbringen können, es bis zu seinem letzten Atemzug zu begleiten. Wenn Menschen sich dagegen entscheiden, gibt es grob gesagt und in der Regel nur die Angst, die zu groß ist, den eigenen Schmerz nicht ertragen zu können oder die fehlende Liebe zum Tier. Aber eines kann ich mit Sicherheit sagen, kein Tier möchte zum Sterben irgendwo zurückgelassen werden, ein Tierarzt kann seinen Menschen niemals ersetzen. In vielen Ländern, weltweit, ist es leider gang und gebe. Die Tötungsstationen sind voll mit kranken und leidenden Tieren. Aber diese Thematik will ich hier jetzt gar nicht vertiefen. Bleiben wir bei den einzelnen Phasen des Abschieds. Ich führe diese mit Hilfe des Buches "Wenn Tiere ihren Körper verlassen" von Sabine Arndt und Petra Kriegel in Kurzform auf. Bitte habt Verständnis, daß ich nicht auf Alles eingehen kann. Wer weitere Informationen benötigt, dem rate ich zum Kauf des Buches...oder ihr kontaktiert mich bitte für weitere Infos. 

 

Der Sterbeweg ist der Scheide- oder Entscheidungsweg:

Hier ist es noch nicht offensichtlich, dass das Tier am Beginn des Sterbewegs steht. 

Die Sinne sind meistens noch wach und klar, es wird noch Nahrung und Flüssigkeit aufgenommen, aber durch Alter oder Krankheit bestehen bereits Einschränkungen. Auch die Bewegungen fallen schwer, es stellt sich ein Nachlassen der Körper-

funktionen ein. Auch ist Dein Tier nicht mehr so viel aktiv wie früher. 

Was kann ich jetzt tun? Hinhören und Hinsehen. Was zeigt Dein Tier? Auf die Wünsche des Tieres achten und Deine volle Unterstützung zusichern. In Liebe mit dieser Situation gehen und der Möglichkeit des Sterbens Raum geben. 

 

Der Rückzug: 

Wie der Name der Phase schon sagt, zieht sich das Tier hier zurück, wenn es kann. Es liegt öfters einmal an seinem Lieblingsplatz oder an einer abgelegenen Stelle. Es hört möglicherweise auf zu essen und zu trinken. Es wirkt müde und deutlich schwächer, ist aber noch in der Lage seine Tagesgeschäfte zu machen. Es winselt und jammert manchmal und es kann ein intensiver Körpergeruch auftreten. 

Was kann ich jetzt tun? Die Schmerzäußerungen des Tieres als Hilfe zur Selbsthilfe verstehen. Bitte versuche zur Ruhe zu kommen und dem Tier Sicherheit zu vermitteln. Bitte akzeptiere, wenn es nicht essen oder trinken möchte. Vergebe, wenn es etwas zu vergeben gibt. Gemeinsame Plätze aufzusuchen wäre schön, tatsächlich oder auch nur in Gedanken. Ermögliche Deinem Tier, sich von seinem Zuhause zu verabschieden. 

 

Die Entscheidung: 

Hier kann sich das Tier plötzlich wie in seinen alten Zeiten verhalten, ein Aufblühen ist möglich. Es entsteht oftmals der Eindruck, daß das Tier wieder gesund werden wird. Es kann sein, daß das Tier seinen Platz häufiger wechselt. Schmerzäußerungen sind nach wie vor möglich. 

Was kann ich jetzt tun? Genauso wie in der Rückzugsphase alles beibehalten. 

 

Die Klarheit: 

In dieser Phase ist kein erkennbarer Lebenswille mehr vorhanden. Es kann sich eine gewisse Unruhe einstellen und der Atem kann schwacher und schwerer werden. Die Organe stellen nach und nach ihre Tätigkeit ein, Ruhe und Frieden können spürbar sein. Man sieht es oft am verträumten oder leeren Augenausdruck des Tieres. Es wirkt so als würde das Tier durch einen durchsehen. 

Was kann ich jetzt tun? Das Tier vollkommen loslassen. Den Dingen ihren Lauf lassen und die Situation in Ruhe, Frieden und Demut annehmen. Versuche bitte hier, das rationale Denken auszuschalten und auf Deine Intuition zu hören. Sei einfach nur da für Dein Tier und schreibe Dir ggf. aufkommende Gefühle auf. 

 

Der Aufbruch:

Hier möchte ich Dir kurz das Ende der Geschichte von Rufus (14) und Sunny (20) erzählen - aus dem oben benannten Buch. Diese Geschichte zieht sich durch alle Phasen des Sterbens und kann dort anschaulich nachgelesen werden. Los geht's: 

Die letzten Meter zum Gipfel werden noch einmal sehr anstrengend. Rufus und Sunny keuchen ein letztes Mal. Dann sehen sie bereits das Gipfelkreuz, über dem ein wunderschöner Regenbogen leuchtet. "Sieh nur, Rufus, ist das nicht ein toller Regenbogen? Den müssen wir noch überqueren, dann sind wir am Ziel."  Rufus´   Augen beginnen zu leuchten. Mit einem letzten Atemzug bewegen sich die beiden auf den Regenbogen zu und laufen auf die andere Seite. Ihre Schritte werden immer leichter, und als sie auf der anderen Seite angekommen sind, ist nichts mehr wie zuvor. Sie fühlen sich leicht, geradezu schwerelos, jung und vital. "Ich habe gar keine Schmerzen mehr" jubelt Rufus. Als sie zurückschauen, sehen sie ihre abgelegten Körper, die sie in ihrem vergangen Leben hatten. Sie bleiben in Gedanken noch eine Zeit lang bei ihren Körpern. Große Dankbarkeit erfüllt sie. Sie segnen ihre alten Hüllen, ihr ehemaliges Zuhause, mit großer Freude. "Sunny, wir hatten schöne Körper, findest Du nicht auch?" "Ja Rufus, es war unser Zuhause für eine wunderschöne Zeit. Aber nun brauchen wir unsere Körper nicht mehr." Sie sehen, wie ihr Mensch sich über ihre toten Körper beugt und weint. Sie schicken ihm im Stillen ein tröstendes Gebet. "Wenn Herrchen wüsste, wie gut es uns jetzt geht", lacht Rufus. "Er würde sich jetzt freuen, singen und tanzen." "Ich glaube, er hat das gehört", freut sich Sunny. "Sieh nur, er zündet für jeden von uns eine Kerze an; und hör nur diese wundervolle Musik, die er da für uns spielt." Die beiden sind ganz erfüllt von der Abschieds-

zeremonie und schicken einen Ball aus Licht und Liebe in die Welt, die für viele Jahre ihre Heimat war. Als daraufhin von der anderen Seite ein Gebet zu ihnen zurückkommt, werden sie von einer Welle aus hellem Licht umgeben. "Lass uns weitergehen", sagt Sunny, wir haben noch viel vor..."

 

Bei dem Einen oder anderen werden sicherlich beim Lesen des Artikels ein paar Tränen geflossen sein, vielleicht erinnert es selbst an vergangene Tage mit einem verstorbenen Tier oder Du hast diesen Weg noch vor Dir, in Kürze oder näherer Zukunft - und das bereitet Dir Angst. Wisse, daß ich als Tierkommunikatorin ein Dolmetscher für Dein Tier sein kann. In der Sterbebegleitung spüre ich mich öfters in Dein Tier hinein und rede mit ihm über Wünsche und Vergebung, über die aktuelle Phase und gehe in die Quantenheilung, die oftmals unterstützend von großer Hilfe ist, da sie Entspannung hervorruft. Ganz individuell. Auch kann mir Dein Tier so mitteilen, ob es Unterstützung benötigt oder den Weg allein antreten kann. 

 

Ich widme diesen Artikel unserem Clärchen, einer Straßenkatze, die mich fand, um nicht allein sterben zu müssen. Sie war mindestens 21 Jahre alt, sehr einsam und gesundheitlich wirklich schlecht bestellt. Sie durfte bei uns noch 3 Monate Liebe, Glück und Frieden erfahren und ist dann an einem Sonntag Nachmittag in einer liebevollen Zeremonie von uns verabschiedet worden. Durch sie habe ich diese fünf Phasen selbst erleben können und bin ihr dafür sehr dankbar und unheimlich in Frieden damit, ihr dies ermöglicht haben zu können. 

 

Vielleicht magst auch Du mir Deine Erkenntnisse zum Thema Sterbebegleitung schreiben oder sagst mir, ob Dir der Artikel weitergeholfen hat. Nutze gern die Kommentarfunktion dafür, ich würde mich, wie immer, sehr darüber freuen. 

 

Liebevolle Grüße von mir zu Dir,

Deine Denise von Tier Echo

 

Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume. Ich leb in Euch und geh durch Eure Träume.                     - Michael Angelo-

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